Kompetenzmodell

Das Kompetenzmodell besagt, dass sich Kompetenz aus drei Faktoren zusammensetzt:

KOMPETENZ = KÖNNEN x WOLLEN x DÜRFEN

  • Können bezieht sich auf Fähigkeiten, Wissen und Fertigkeiten, die eine Person besitzt.
  • Wollen beschreibt die Motivation, etwas wirklich umsetzen oder erlernen zu wollen.
  • Dürfen umfasst die äußeren Rahmenbedingungen – also den Handlungsspielraum und die Erlaubnis, das erworbene Können tatsächlich anzuwenden.

Nur wenn alle drei Bereiche gegeben sind, können Lernende ihr Potenzial voll ausschöpfen. Sobald eine Komponente fehlt oder stark eingeschränkt ist, wird der Lernprozess behindert.


Praxis-Transfer

🪴

Beispiel aus der Praxis

Kilian, der eine Lehre als Logistiker EFZ macht, trifft sich mit seiner Praxisbildnerin Astrid zu einem kurzen Kick-off. Astrid erklärt ihm, dass sie im Betrieb nach dem Kompetenzmodell vorgehen, damit Kilian seine Aufgaben erfolgreicher bewältigen kann. Gemeinsam sprechen sie darüber, welche Fähigkeiten (Können) Kilian bereits mitbringt, wie motiviert (Wollen) er ist, und ob er über die nötigen Freiräume (Dürfen) verfügt, um eine neue Lagerstruktur einzuführen.

Anschliessend einigen sie sich darauf, dass Kilian beim Wareneingang selbstständig eine Bestandsliste erstellt und die Reihenfolge für das Einräumen der Regale festlegt. Er möchte zeigen, dass er diese Verantwortung übernehmen kann, und Astrid ermöglicht ihm, wichtige Entscheidungen eigenständig zu treffen. Dadurch profitieren beide Seiten: Kilian fühlt sich ernst genommen und wächst an seiner Aufgabe, während Astrid sicher sein kann, dass die neue Lagerordnung effizient umgesetzt wird.